Versammlung am 28. Juni 1938: Zu Beginn verlas der Vorsitzende ein Schreiben der Obst- und Gartenbauberatungsstelle Groß-Umstadt über eine Sonderfahrt nach Essen zur Reichsgartenschau vom 19.8 – 22.8 1938, Gesamtpreis mit Eintrittskarte 12,50 Mark. Auch Stadtfahrten und Industriebesichtigungen sind vorgesehen. Alsdann sprach der Vorsitzende über den Kartoffelkäfer, der aus Amerika eingeschleppt wurde, seit 1922 in Frankreich sich ausgebreitet und große Teile des Landes verseucht hat. Er sagte: „Wir müssen vorbeugen, um die Ausbreitung in Deutschland zu verhüten“. Weiter wurde ausführlich über den Käfer berichtet und welche Schäden er anrichtet. Versammlung am 5. September 1938: Der Vorsitzende begrüßte die erschienenen Mitglieder und sprach sein Bedauern über den schlechten Besuch aus. Er gab alsdann einen kurzen Bericht über die in Offenbach stattgefundene Hauptversammlung. Wegen dem am 2. Oktober stattfindenden Erntedankfest soll der Obst- und Gartenbauverein ein Festwagen schmücken. In groben Zügen wurde das Programm des Bauerntages bekannt gegeben. Nach einer kurzen Aussprache über Torfmullbestellung und Düngung wurde die Versammlung geschlossen.
1939, von diesem Jahr existiert kein Protokoll. Aus dem Kassenbuch kann man ersehen, dass in den Jahren 1938 bis 1944 jährlich vom OGV Spenden an das Winterhilfswerk überwiesen wurden. 1940, Generalversammlung am 24. Februar: Da unser seitheriger 1. Vorsitzender, Herr Laubenheimer, durch seine Einberufung zur Wehrmacht sein Amt niedergelegt hatte, übernahm Herr Fr. Wilhelm Schroth das Amt des 1. Vorsitzenden. Er berief folgende Herren in den Vorstand: 2. Vorsitzender Jakob Bellhäuser Schriftführer Ludwig Pohl Kassierer und Gerätewart Heinrich Weber Auf Vorschlag von Herrn Schroth wurde Herr Lehrer Laubenheimer zum Ehrenvorsitzenden ernannt und ihm ein Feldpostpäckchen an die Front gesendet.
1940, Außerordentliche Hauptversammlung des Bezirksgartenverbandes in Offenbach am 14.8., die Herr Ludwig Pohl besuchte.
1941, Generalversammlung am 7. April: Herr Laubenheimer soll in Würdigung seiner Verdienste für den Verein eine Ehrenurkunde erhalten. Der Verein erhält vom Obst- und Gartenbauverband ein Diplom für sein 30-jähriges Bestehen.
1942, 1943, 1944, 1945, und 1947 wurden keine Generalversammlungen abgehalten. 1943 besuchte der Vorsitzende den Obstbauverband in Offenbach. 1944 gelang es dem 1. Vorsitzenden, Herrn Fr. Wilhelm Schroth, 10 Ballen Torf für den Verein zu bekommen, diese wurden unter den Mitgliedern verlost. 1945 In diesem Jahr wurden keine Beiträge erhoben, weil das Monatsheft „der Gärtner“ nicht erschien. 1946, Generalversammlung am 24. Februar: Der Kassierer las die Kassenbestände der zurückliegenden Jahre vor. In den Vorstand wurden gewählt: 1. Vorsitzender Fr. Wilhelm Schroth 2. Vorsitzender Jakob Bellhäuser Schriftführer Ludwig Pohl Kassierer und Gerätewart Heinrich Weber 1946 wurde Volldünger für die Mitglieder beschafft und 1947 und 1948 Mischdünger. 1948, Generalversammlung am 20. April: Rückschau: Durch den Krieg konnte der Obst- und Gartenbau nicht so bewirtschaftet werden wie es sein sollte. In den Vorstand wurden die gleichen Personen wiedergewählt. 1949, Generalversammlung am 27. März: Herr Laubenheimer war in der Zwischenzeit aus der Kriegsgefangenschaft heimgekehrt und übernahm in dieser Generalversammlung wieder das Amt des 1. Vorsitzenden. Er dankte den Anwesenden für seine Wahl. Der Vereinsbeitrag wurde auf 0,50 DM/Monat festgelegt. Versammlung am 22. April 1949 Der 1. Vorsitzende hält einen Vortrag über die allgemeinen Grundsätze über Kunstdünger, Stickstoff, Kali, Phosphorsäure und Kalk, das dem Verein jetzt wieder zur Verfügung steht. Die bei dem 2. Vorsitzenden Bellhäuser lagernden 2 Ballen Humus wurden verlost. Der vom Obst- und Gartenbauverband gelieferte Dünger wurde an die Mitglieder zum Preis von 10,30 DM pro Zentner ausgegeben. Versammlung am 1. Dezember 1949: Der Vorsitzende berichtet in kurzen Zügen über die im Sommer stattgefundenen Tagungen. Besonders hob er die Landesverbandstagung in Seeheim hervor. Neben der lehrreichen Obstschau war der Besuch des Obstgutes „Talhof“ von ganz besonderem Interesse. Die diesjährige reiche Obsternte, so führte der 1. Vorsitzende aus, sollte jedem Obstbauer zur Pflicht machen, sich mehr für Rindenpflege und Schnitt der Obstbäume, sowie vor allem für Schädlingsbekämpfung einzusetzen. Die wichtigsten Herbst- und Winterarbeiten wurden kurz angedeutet. Zum Schluss legte der Vorsitzende einen ausgearbeiteten Plan von Vorträgen in der Obstbaulehre vor, zur Weiterbildung im Winter 1949/50.
In den Monaten Januar bis März 1950 wurden im Rahmen der Weiterbildung allwöchentlich Vorträge in der Obstbaumlehre durch den Vorsitzenden gehalten. Folgende Themen wurden behandelt: 1. Allgemeine Grundlagen im Obstbau 2. Obstarten und Obstsorten 3. Besondere Mittel zur Erhöhung der Obsterträge 4. Obstbaumschädlinge 5. Grundsätze der Künstlichen Düngung 1950, Generalversammlung am 26. März: 1. Vorsitzender Herr Laubenheimer 2. Vorsitzender Herr Adolf Becker Schriftführer Herr Heinz Stiefel Kassierer u. Gerätewart Herr Heinrich Weber Verschiedenes: Von Seiten der Mitglieder wurde der Vorschlag gemacht, einen Ausflug nach Geisenheim festzulegen. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen. Versammlung am 19.5.1950: Punkt 1, Bericht über die am 6.5.1950 in Offenbach stattgefundene Hauptversammlung des Gartenbauverbandes . Was die Wahl des Vorstands betrifft, so soll wiederum nach altem Brauch der jeweilige Landrat den Vorsitz übernehmen. So wurde auch einstimmig Herr Landrat Heil zum Vorsitzenden gewählt. Punkt 2, Vereinsausflug Es wurde noch einmal über den am 21.5.1950 stattfindenden Vereinsausflug eingehend gesprochen. Der Lehr-, Obst- und Forschungsanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau in Geisenheim im Rheingau soll am Vormittag ein Besuch abgestattet werden. Anschließend soll die Omnibusfahrt über Rüdesheim, Aßmannshausen, Lorsch, dem Wispertal entlang, über Bad Schwalbach und Wiesbaden führen. Der Preis je Person stellt sich ungefähr auf 4,30 DM. Zu dieser schönen und lehrreichen Fahrt haben sich 52 Teilnehmer gemeldet.
Versammlung am 11.8.1950: Punkt 2, Pflückreife des Obstes Über die Pflückreife des Obstes gibt der Vorsitzende einen Bericht. Punkt 3, Verschiedenes Wegen der Schließung des alten Vereinslokals bei Herrn Philipp Haas wurde bei der Versammlung auf Vorschlag des 1. Vorsitzenden das Lokal von Herrn Willi Keim als Vereinslokal vorgeschlagen und durch die Mitglieder einstimmig angenommen. Versammlung am 13.11.1950 Punkt 1, Bericht über die Landesobstbautagung in Wetzlar Bei der Landesobstbautagung in Wetzlar, welche der 1. Vorsitzende Herr Laubenheimer und Herr Weber besuchten, wurde den Teilnehmern Richtlinien des Deutschen Obstbaues gegeben, in Anlehnung an Schweden und den Randstaaten. Etwa 1500 Teilnehmer nahmen an der Tagung teil. Punkt 3, Neuanpflanzung Der 1. Vorsitzende gab genaue Anweisungen über die Durchführung von Neuanpflanzungen. Er sprach über günstige Sorten und die richtige Pflanzzeit der entsprechenden Sorten. Punkt 4, Verschiedenes Der 1. Vorsitzende gab bekannt, dass unsere Monatszeitschrift „das Gartenjahr“ um einige Prozent aufgeschlagen ist, was jedoch für Verein und Mitglieder keine Belastung bedeutet. Versammlung am 18.12.1950: Punkt 1, Entwurf einer Satzung für den OGV Egelsbach Es wurde über den Entwurf einer Satzung für den Obst- und Gartenbauverein Egelsbach beraten. Als Vorlage diente der vom Kreis-Obst- und Gartenbauverband Offenbach herausgegebene Entwurf.
1951, Generalversammlung am 18. Februar: Es wurde ein neuer Vorstand gewählt. 1. Vorsitzender Herr Nikolaus Werkmann 2. Vorsitzender Herr Adolf Becker 1. Schriftführer Herr Ludwig Götz Kassierer und Gerätewart Herr Heinrich Weber Versammlung am 15. April 1951: Der 1. Vorsitzende bedank sich bei Herrn Laubenheimer für die langjährig geleistete Arbeit und bittet ihn, auch in Zukunft seine bewährte Kraft in den Dienst des Vereins zu stellen. Punkt 4, Beratung des Vereinsstatuts Für das Vereinsstatut diente die Vorlage des Landesverbandes der Obst- und Gartenbauvereine in Hessen. Mit einigen geringfügigen Abänderungen wurde die Satzung beschlossen. Versammlung am 21. Juli 1951 Punkt 2, Bericht von der Kreisversammlung Der 1. Vorsitzende berichtete von dem Besuch bei der Kreisversammlung in Offenbach am 14.7.1951. Punkt 4, Verschiedenes Der Obst- und Gartenbauverein spendet der Sängervereinigung 1861 Egelsbach zu ihrem 90jährigen Jubiläum Plakate im Wert von 45,00 DM.
1952, Generalversammlung am 10. Februar: Punkt 3, Vorstandswahl Der alte Vorstand wurde von der Versammlung einstimmig wieder gewählt. 1953, Generalversammlung am 8. Februar: Der 1. Vorsitzende begrüßt ganz besonders Herrn Georg Schroth X. als Gründer des Vereins. Punkt 4, Vorstandswahl Es wurde ein neuer Vorstand gewählt. 1. Vorsitzender Herr Nikolaus Werkmann 2. Vorsitzender Herr Georg Kunz VI. 1. Schriftführer Herr Ludwig Götz Kassierer und Gerätewart Herr Heinrich Weber V. 1951, 1952 und 1953 wurde jeweils ein Vereinsausflug durchgeführt.
1954, Generalversammlung am 14. Februar: Punkt 7, Vorstandswahl Der alte Vorstand wurde von der Versammlung einstimmig wieder gewählt.
1955, Generalversammlung am 6. Februar: Punkt 1, Vortrag Herr Gartenmeister Langer hielt einen sehr lehrreichen Vortrag über den Einfluss von Wasseradern und Erdstrahlen auf das Wachstum und Gedeihen von Obstbäumen. Punkt 5, Vorstandswahl Aus gesundheitlichen Gründen schied Herr Weber aus dem Vorstand aus. Neu in den Vorstand als Kassierer wurde Herr Adam Gaussmann und der restliche alte Vorstand wieder gewählt. Punkt 6, Verschiedenes Es wurde eine Gratisverlosung vorgenommen. Verlost wurden: 1 Spaten, 1 Baumsäge, 1 Kratze, 1 Schere und 3 Bündel Bast.
1956, Generalversammlung am 12. Februar Punkt 5, Vorstandswahl Der alte Vorstand wurde von der Versammlung einstimmig wieder gewählt. Mit einstimmigem Beschluss wurde die Vergütung für den Unterkassierer von 20,00 auf 30,00 DM erhöht. Punkt 6, Verschiedenes Es wurden wieder verschiedene Werkzeuge verlost.
1957, Generalversammlung am 17. Februar Punkt 1, Verlosung Es wurden unter den Anwesenden verschiedene Bäume und Sträucher verlost. Punkt 2 Herr Werkmann berichtete über die örtliche Flurbereinigung. Beschleunigt durch die Protestversammlung der hiesigen Bauern ist vom Kulturamt Hanau die Flurbereinigung zunächst für einen Teil des Ortes, von der Darmstädter Landstraße bis zur Bahn, in Angriff genommen worden. Hierzu gehört eine gute Straße in südlicher Richtung und Entwässerungsgräben mit dem Hauptsammler längs der Bahn. Die kranken und überfälligen Bäume werden gerodet, soweit dieselben von dem Besitzer nicht entfernt sind. Gesunde Bäume erhalten Nummern und werden von Herrn Insp. Saas von der Gartenbauberatungsstelle in Offenbach geschätzt. Punkt 5, Vorstandswahl 1. Vorsitzender Herr Schminke 2. Vorsitzender Herr Georg Kunz VI. 1. Schriftführer Herr Langer Kassierer Herr Adam Gaußmann
1958, Generalversammlung am 17. Februar Punkt 1, Rückblick und Ausblick Der 1. Vorsitzende, Herr Schminke, berichtet über die 1957 am Buß- und Bettag stattgefundene Kreisgartenbautagung in Offenbach. Ferner über die Vorbereitungen für die Landesgartenbautagung in Langen. Punkt 6, Verschiedenes Herr Werkmann wurde zum Gerätewart bestimmt. Jedem Mitglied steht die Baumspritze zur Benutzung frei.
1959, Generalversammlung Punkt 6, Neuwahl Auf einstimmigen Beschluss bleibt der bisherige Vorstand im Amt. 1960 fand keine Generalversammlung statt. 1961, Generalversammlung am 10. März Punkt 3, Diskussion über den Fortbestand des Vereins. Endgültiger Beschluss der Anwesenden: Der Verein bleibt bestehen. Punkt 4, Vorstandswahl 1. Vorsitzender Herr Baier 2. Vorsitzender Herr Schminke 1. Schriftführer Herr Langer Kassierer Herr Adam Gaußmann
Von 1954 bis 1961 ließen das Vereinsleben bzw. die Aktivitäten des Vereins immer mehr nach. Wie der Chronist den Überlieferungen entnehmen konnte, ist diese Entwicklung zum Teil auf die Vorstandsarbeit zurückzuführen. In dieser Zeit verringerte sich die Mitgliederzahl von 34 auf 17 kontinuierlich. Sicher spielte auch die positive wirtschaftliche Entwicklung (das Wirtschaftswunder) eine Rolle. In diesem für den Verein nicht ganz leichten Jahr wird Herr Heinrich Knöß für den Verein tätig. Er war einige Jahre im Ausland und hatte dort die Möglichkeit, sich die neusten Erkenntnisse im Edelobstanbau und der Schädlingsbekämpfung anzueignen. Er engagierte sich beim Obst- und Gartenbauverein und brachte sein ganzes Wissen ein.